Zum 100sten Jahrestag der Studentenproteste in China 1919 erklärt Jürgen Trittin, Mitglied im Auswärtigen Ausschuss:
Am 4. Mai 1919 begann aus Protest gegen den Versailler Vertrag die Bewegung für die Unabhängigkeit und die Modernisierung Chinas. Sie richtete sich gegen die Kolonialmächte und die mit ihnen kooperierenden chinesischen Kräfte.
Obwohl aus der Bewegung des 4. Mai auch die Kommunistische Partei Chinas hervorging, hat die heutige KP ein gespaltenes Verhältnis zu der Bewegung. Sie fürchtet ein Wiederaufflammen eines Protestes wie 1989 anlässlich von 70 Jahren 4. Mai. Diese Proteste wurden am 4. Juni 1989 rund um den Tianmen-Platz blutig niedergewalzt. Das Gedenken an dieses Ereignis wird vom Regime systematisch unterdrückt.
Vielleicht sollte Xi Jinping sich an den früheren Generalsekretär der KP, Chen Duxiu erinnern, der gesagt hat: „Wir lieben ein Land, in dem die Menschen Patriotismus nutzen, um sich gegen Unterdrückung zu wehren, nicht ein Land, das Patriotismus nutzt, um zu unterdrücken.“ Von ihm stammt auch ein treffender Ratschlag wie China in die Moderne geführt werden könne – nur mit „Mister Science und Mister Democracy“.
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