Günterser Frühlingsfest: Bunt statt Braun

Liebe Günterser, lieber Bürgermeister Nobert Hasselmann,

gerne komme ich nach Güntersen zum Frühlingsfest, um mit Ihnen und vielen anderen ein Zeichen zu setzen, dass in Güntersen kein Platz für Nazis ist. Wir müssen für Freiheit und gegen Ausgrenzung streiten. Nirgendwo in Deutschland, nirgendwo in Südniedersachsen dürfen wir es zulassen, dass Rechte und Rassisten wieder Fuß fassen. Dabei setzten wir auf einen vielfältigen Widerstand! „Bunt statt Braun“!

Dass die „Rechten“ zu Ehren des Nazis Horst Wessel aufmarschieren wollen, muss nicht nur heute verhindert und muss nicht nur hier verhindert werden:
Während in Güntersen plump provoziert wird, gehen anderswo Rechte zu Tausende auf die Straßen: In Dresden und anderswo beschwört PEGIDA Vorurteile gegen den Islam, hetzt gegen die Gleichberechtigung und beschimpft die Pressefreiheit. Der Terroranschlag von Paris ist nicht Anlass für Trauer, sondern für ebenso zynische wie falsche Rechtshaberei.

Wir wollen klar stellen. Die Bedrohung unser europäischen Werte geht nicht von Menschen anderer Herkunft oder anderen Glaubens aus, sondern von Fanatikern, deren Weltbild nur schwarz und weiß kennt! Wir bekennen uns zu einem bunten, vielfältige Europa. Für uns gehört der Islam zu Deutschland ebenso wie die Rechte und Juden nirgendwo in Europa mit Füßen getreten werden dürfen. Dieses Deutschland und Europa in seiner Vielfalt zu erhalten, dafür müssen wir gerade jetzt näher zusammenrücken, auch hier in Güntersen.
Und dabei sollt ihr euch nicht alleingelassen fühlen! Es kann nicht sein, dass euer Dorf das Gefühl hat, schutzlos der Organisierten Kriminalität und dem Rechtsradikalismus, Rockern und rechten Schlägern überlassen zu werden. Vielmehr muss es auch weiterhin eine konsequente Verfolgung von rechtsradikal motivierten Straftaten geben, kriminelle Vereinigungen müssen verboten werden. Es ist gut, dass die Landesregierung hier gehandelt hat.

Ich wünsche mir, dass viele zum Frühlingsfest kommen, damit in Güntersen nie wieder ein Gefühl des Alleingelassenseins entsteht.

Jürgen Trittin

 

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