Anlässlich des kommenden G7-Gipfels in Biarritz erklärt Jürgen Trittin, Mitglied im Auswärtigen Ausschuss:
Dass die G7 Ende der Woche ausgerechnet im Nobelbadeort Biarritz über die wachsende globale Ungleichheit reden wollen, zeigt die Realitätsferne der Gruppe.
Zum einen ist die Bilanz der G7 bei der Bekämpfung der globalen Ungleichheit sehr schlecht. Die 26 reichsten Milliardäre besitzen so viel wie die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung.
Zum anderen aber sind die Zeiten vorbei, in denen die G7 die Weltwirtschaft allein gestalten konnten. Schon die Wirtschaftskrise 2008 konnte nur zusammen mit China und anderen Schwellenländern angegangen werden. Doch viele dieser Akteure sind in Biarritz nicht dabei. Das ist fatal – gerade in Zeiten von Trumps Handelskrieg gegen China und Europa und vor einer aufziehenden Rezession.
Als Forum zur Klärung der Differenzen, die Europa, Kanada und Japan mit den USA haben, taugt die G7-Runde auch nicht. Beim letzten Gipfel ist Trump einfach abgereist und hat sich vom vereinbarten Kommuniqué per Tweet verabschiedet. Heute behauptet er, deutsche Autos bedrohten die nationale Sicherheit der USA. Dabei bedroht Trump Frankreich mit Sanktionen, weil die französische Regierung – anders als die Bundesregierung – möchte, dass US-Konzerne in Europa Steuern bezahlen. Da ist es zwar nicht schädlich miteinander zu sprechen. Aber der Gipfel wird nur demonstrieren, wie zerrüttet das Verhältnis zwischen den USA und den Europäern ist. Mehr nicht. Das wird ein schräger Gipfel.
Phote credit: by Flodetours
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