Coronavirus

Prekäre Lage der Corona-Betroffenen: bitterer Beigeschmack

Zum erneuten Ausbruch von Covid_19 mit über 100 Fällen in erklärt der südniedersächsische Bundestagsabgeordnete Jürgen Trittin (GRÜNE):

Der erneute Ausbruch von Covid_19 im Wohnkomplex Groner Landstraße 9 zeigt schmerzhaft: Die Pandemie ist in Göttingen nicht überwunden. Ich wünsche den Betroffenen viel Kraft und Ausdauer, die Quarantäne zu überstehen und hoffe, dass diese erhebliche Maßnahme eine schützende Wirkung auf den Rest der Göttinger Bevölkerung entfaltet.

Dass ausgerechnet diejenigen, die in prekären Wohnsituationen leben, besonders von der Krise betroffen sind, ist ein sehr bitterer Beigeschmack. Das Virus könnte für die Bewohner*innen existenzbedrohende Auswirkungen haben. Vor dem Hintergrund ist es besonders erschreckend, dass die Große Koalition es abgelehnt hat, den Grundsicherungsregelsatz während der Corona-Krise um 100€ zu erhöhen – das wäre vielen Menschen im Göttinger Ausbruchsfall sehr zugute gekommen. 

Dass Wohnkomplexe dieser Art offenbar besonders betroffen sind, ist alarmierend. Die zufällige Entdeckung des Ausbruchs durch den routinemäßigen Test zweier Bewohnerinnen des Göttinger Wohnkomplexes lässt befürchten, dass es Fälle gibt, die unter dem Radar der Behörden bleiben. Es ist ein Appell an andere Städte mit ähnlichen Wohnsituationen, rasch in Kontakt zu den Hausverwaltungen zu treten und Tests zu veranlassen.

Und der Ausbruch zeigt, dass die auch vom Göttinger FDP-Abgeordneten Konstantin Kuhle heute im Bundestag geforderte Aufhebung des Pandemie-Notstandes – freundlich gesagt – etwa voreilig war. Die 100 Fälle in Göttingen und die 650 in Rheda-Wiedenbrück zeigen, dass die Pandemie alles andere als vorüber ist.

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