Der Göttinger Bundestagsabgeordnete Jürgen Trittin erklärt zu der Kritik des Kanzleramts an den Schulöffnungen in Niedersachsen:
Schulen sind auch Infektionsorte für die Pandemie. Gerade erleben wie bei unseren niederländischen Nachbarn, dass sich das mutierte Coronavirus über eine Grundschule ausbreitete. Gerade vor dem Hintergrund der hochansteckenden Variante war es richtig, dass sich auch Ministerpräsident Weil mit seinen Kolleginnen und der Kanzlerin darauf verständig hatte, die Schulen geschlossen zu halten. Der Schutz der Schülerinnen und Lehrer*innen muss Vorrang haben.
Dann kann aber nicht versucht werden, dies erratisch zu unterlaufen. Das RKI empfiehlt Wechselunterricht und Homeschooling ab einer Inzidenz über 50. Deshalb ist in Niedersachsen Präsenzunterricht auf das Minimum zu reduzieren. Das gilt auch für den Präsenzunterricht bei den Abschlussklassen und ab nächster Woche in den Grundschulen. Das digitale Lernen muss bei der aktuellen Lage klaren Vorrang haben. Kopfschütteln löst es aus, wenn die Server der Lernplattformen am ersten Schultag nach zehn Monaten Pandemie nicht erreichbar sind. Doch das Versagen der Landesregierung bei der Digitalisierung ist kein Argument für Schulöffnungen in der jetzigen Lage.
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