Der südniedersächische Bundestagsabgeordnete Jürgen Trittin begrüßt die Ankündigung der Landesregierung bis zu 400 Ortskräften aus Afghanistan in der Erstaufnahme in Friedland aufzunehmen:
Es ist gut, dass Niedersachsen für die Aufnahme von afghanischen Ortskräften und ihren Familienangehörigen 450 Plätze in der Erstaufnahme in Friedland zur Verfügung stellt. Angesichts der dramatischen Situation in Afghanistan ist jetzt ein schnelles Handeln gefordert. Wir haben es bisher leider mit einem kollektiven Versagen der Bundesregierung zu tun.
Allerdings kann das nur ein erster Schritt sein. Die Definition von Ortskräften muss dabei pragmatisch und human ausgelegt werden. Es darf kein Unterschied gemacht werden, ob die Personen für staatliche oder nicht-staatliche deutsche Stellen gearbeitet haben und seit wann. Das gilt auch für die Menschen, die uns im Auftrag der EU unterstützt haben. Auch afghanische Mitarbeiterinnen von Subunternehmern müssen ausgeflogen werden, ebenso Mitarbeiterinnen von Hilfsorganisationen, von Frauenrechtsorganisationen, Menschenrechtsaktivistinnen, Kulturschaffende, Journalistinnen, die für deutsche Medien gearbeitet haben und andere Verteidiger*innen einer offenen Gesellschaft in Afghanistan, die jetzt um ihr Leben fürchten müssen. Es ist daher notwendig, dass auch ein Bundesaufnahmeprogramm für sichere und gesteuerte Fluchtwege für Afghaninnen und Afghanen, die von den Taliban verfolgt und bedroht sind, geschaffen wird.
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