Mehr akademisches Selbstbewusstsein gegenüber China

Der Göttinger Bundestagsabgeordnete Jürgen Trittin erklärt zur Diskussion um die Konfuzius-Institute in Deutschland:

Die Freiheit von Wissenschaft, Forschung und Lehre ist essentiell. Universitäten müssen diese Freiheit um ihrer selbst willen verteidigen. Deshalb war die Absage der Lesung aus Xi Jinpings Biografie von Stefan Aust und Adrian Geiges feige und falsch. Ich begrüße, dass die abgesagten Veranstaltungen an den Universitäten auch in Hannover nachgeholt werden.

Die wachsende Bedeutung Chinas erfordert mehr und nicht weniger China-Expertise in der Sinologe und Asienwissenschaft unserer Universitäten. Deshalb muss das Ostasiatisches Seminar und das Centre for Modern East Asian Studies an der Universität Göttingen eher aus- als abgebaut werden. Hierzu gehört auch die Vermittlung der chinesischen Sprache. Die ist der Kern der Zusammenarbeit der Universität mit dem Göttinger Akademischen Konfuzius-Institut (AKI). Diese zu beenden, wie es die Jungen Union fordert, wird die Sinologie schwächen. Es ist schon bizarr: Während der CDU-Wissenschaftsminister den Haushalt der Uni Göttingen massiv zusammenstreicht und so die Sinologie gefährdet, will die Junge Union auch noch die Sprachvermittlung streichen.

Das ist völlig unnötig, da sich die Sinologie in Göttingen selbstbewusst der Diskussion mit und über China stellt und auch künftig stellen wird. Sie hat sich nie vorschreiben lassen, worüber sie forscht und diskutiert. Akademisches Selbstbewusstsein ist Grundlage der Wissenschaftsfreiheit.

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