Ehrenamtliche brauchen mehr finanzielle Unterstützung und Würdigung ihrer Arbeit

Zum Internationalen Tag des Ehrenamts am 5.12.22 erklärt der Göttinger Bundestagsabgeordnete Jürgen Trittin:

Knapp 30 Millionen Menschen engagieren sich bundesweit. Ob bei der Feuerwehr oder im THW, in Gewerkschaften oder Archiven, in soziokulturellen oder Naturschutzzentren, im Sport oder in Hospizen. „Das ist ein unschätzbar wichtiger Beitrag für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Unser Dank gilt ihnen allen. Darunter sind gut sieben Millionen Menschen, die Leitungs- oder Vorstandsfunktionen wahrnehmen und das bürgerschaftliche Engagement erst möglich machen.

Im Rahmen der Aktion „Engagement stark machen“ haben viele Abgeordnete der Grünen Bundestagsfraktion Vereine und Initiativen überall in Deutschland besucht. Sie konnten sich ein Bild von dem unermüdlichen Einsatz der Ehrenamtlichen machen, die mit viel Freude und Kreativität ihrer Arbeit nachgehen. Die Corona-Pandemie hat das freiwillige Engagement auf eine harte Probe gestellt: Bestehende Probleme haben sich verschärft, etwa Aktive zu halten oder neue Mitstreiter*innen zu gewinnen. Doch diese Krise hat auch gezeigt, was alles möglich ist: Auf einmal wurden seit langem benötigte Rechner kurzfristig beschafft, nicht mehr zeitgemäße Strukturen hinterfragt und neu organisiert.

Durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine und die rasant gestiegenen Energiepreise sind immer mehr Menschen etwa auf Tafeln oder Unterstützung durch die Geflüchtetenhilfe angewiesen. Verschärfend kommt hinzu, dass einige Kommunen die Mittel kürzen und Spenden ausbleiben.

Viele Ehrenamtliche wünschen sich eine dauerhafte und einfacher zugängliche finanzielle Unterstützung sowie eine deutlichere Würdigung ihrer Arbeit. Und sie wollen politisch mitgestalten.
Das Engagement wandelt sich: Engagierte wollen sich seltener langfristig an eine Organisation oder Aufgabe binden und stattdessen projektbezogen aktiv werden.

Wir setzen uns dafür ein, die Rahmenbedingungen des bürgerschaftlichen Engagements zu verbessern und werden daher die Erfahrungen aus der Aktion „Engagement stark machen“ in den am 1.12.22 von Bundesministerin Lisa Paus gestarteten Prozess zur Erarbeitung einer Engagementstrategie des Bundes einbringen.

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