Zur von der EU-Wettbewerbskommission angekündigten Überprüfung der Leitlinien von staatlichen Beihilfen für Flughäfen und Luftverkehrsgesellschaften erklärt der südniedersächsische Bundestagsabgeordnete Jürgen Trittin:
Die Kommission sieht vor, die staatlichen Betriebsbeihilfen für Flughäfen innerhalb von zehn Jahren schrittweise abzubauen. Danach müssen alle Standorte wirtschaftlich auf eigenen Füßen stehen, um Wettbewerbs-verzerrungen entgegenzuwirken. Für einen hoch subventionierten Regionalflughafen wie Kassel-Calden, dessen Flugbetrieb seit der Eröffnung im vergangenen Jahr weit hinter den Erwartungen zurückblieb, kann das nur bedeuten, rechtzeitig die Reißleine zu ziehen. Laut HNA vom 24.2. werden derzeit Steuergelder dafür verschwendet, Fluglinien mit dem Bau von VIP-Lounges davon zu überzeugen, den Flugverkehr überhaupt aufzunehmen.
Mit welchen finanziellen Defiziten muss bei dem hoch subventionierten Flughafen Kassel-Calden in jenen zehn Jahren gerechnet werden, in denen nach den von der EU-Kommission veränderten Leitlinien staatliche Beihilfen für Flughäfen und Luftverkehrsgesellschaften abgeschmolzen werden, und wie viele Betriebskostenzuschüsse könnten in diesen zehn Jahren dem Steuerzahler bei Schließung des Flughafens erspart werden? Von schwarzen Zahlen ist Kassel-Calden weit entfernt und eine Umkehr dieser Tendenz für die nächsten Jahre nicht erkennbar. Besser also, dem Millionengrab ein Ende mit Schrecken zu bereiten als umgekehrt.
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