Anlässlich des 60. Jahrestages der Unterzeichnung der Römischen Verträge erklärt der südniedersächsische Bundestagsabgeordnete Jürgen Trittin:
Vor 60 Jahren wurde der Grundstein für die Europäische Union gelegt. Heute ist es Zeit, die großen Versprechen von damals zu erneuern. Mit den Römischen Verträgen wurde 1957 eine revolutionäre Idee unterzeichnet: Miteinander statt gegeneinander, multilateral statt national.
12 Jahre nach dem 2. Weltkrieg einigten sich ehemalige Feinde auf eine Zollunion und darauf, den freien Verkehr von Waren, Personen, Dienstleistungen und Kapital zu garantieren. Die europäische Vergemeinschaftung war ein historischer Erfolg, weil sie Frieden, Demokratie und Wohlstand für alle versprach. So wurden 60 Jahre Frieden gesichert. So wurden die Diktaturen in Spanien, Portugal und Griechenland ebenso wie die autoritären Regimes in Osteuropa überwunden. Doch dieses Europa ist heute massiv herausgefordert. Die nicht überwundene Finanzkrise von 2008 hat für viele das Versprechen auf Wohlstand hohl werden lassen. Ein Europa, in dem heute im Süden fast jeder zweite junge Mensch keine Arbeit hat, wird auf Dauer nicht zusammen halten. Wenn das Versprechen auf Wohlstand nicht mehr eingelöst wird, geraten auch Frieden und Demokratie in Gefahr.
Wer Europa auch in der Zukunft zusammenhalten will, muss die europäischen Gesellschaften zusammenhalten. Dafür müssen wir massiv in Europa und in die Zukunft investieren. Wir brauchen einen Green New Deal für Europa. Deutschland mit seinem Milliardenhaushaltsüberschuss muss hier mit gutem Beispiel vorangehen. Wenn wir in den europäischen Zusammenhalt investieren, gewinnen wir gemeinsam. Auf sich allein gestellt sind die EU-Staaten international nur Spielball, gemeinsam sind sie ein wichtiger Spieler auf der Weltbühne.
Terminhinweis: Jürgen Trittin wird an diesem Sonntag, den 26.03.2017 an der Demonstration „Pulse of Europe“ ab 14 Uhr am Gänseliesel, Am Markt, 37073 Göttingen teilnehmen.
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