Anlässlich der Videokonferenz der G7-Außenminister am 24.3.2020 erklärt Jürgen Trittin, Mitglied im Auswärtigen Ausschuss:
Die G7-Außenminister schließen sich per Videokonferenz kurz. Vor der Corona-Pandemie hatte man die Gruppe der sieben ehemals bedeutendsten Industrienationen schon abgeschrieben. Jetzt gilt international: Koordination der G7 ist besser als gar keine Koordination.
Die globale Corona-Krise erfordert mehr und nicht weniger Kooperation. Dies gilt nicht nur für die globale Zusammenarbeit von Forscherinnen und Forscher. Es gilt auch für die Zusammenarbeit bei der Ertüchtigung der Gesundheitssysteme in Ländern mit keiner oder nur schwacher Infrastruktur. Und die G7 müssen sich den Folgen der von Corona ausgelösten globalen Rezession stellen. Übrigens wurden sie dafür mal gegründet.
Die G7 hätte es also selbst in der Hand, wieder an Bedeutung zu gewinnen. Das erfordert aber einen Kurswechsel des diesjährigen G7-Gastgebers USA. US-Präsident Trump hat die Corona-Krise eher als Chance gesehen, seine Amerika-First-Politik zu nutzen, sei es der Wirtschaftskrieg gegen die Europäische Union oder eine weitere militärische Eskalation mit dem Iran. Doch das hat weder die Eskalation der Pandemie in den USA noch den Absturz der US-Wirtschaft aufhalten können.
Globale Krisen können nur global gelöst werden – und dafür reichen die G7 allein nicht. Doch ohne sie gelingt es nicht. Deshalb müssen die G7 ihrer Verantwortung gerecht werden.
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