Anlässlich des Treffens der G20-Außenminister*innen erklärt Jürgen Trittin, Mitglied im Auswärtigen Ausschuss:
Es braucht jetzt eine Kampfansage gegen die Pandemie. Beim Treffen der G20 Außenminister*innen muss die globale und faire Verteilung der COVID-Impfstoffe oberste Priorität haben. Während im Globalen Norden die Restriktionen für die Menschen fallen, leiden Menschen in anderen Teilen der Welt noch unter den schwersten Ausbrüchen der Pandemie.
Im Globalen Süden herrscht noch immer eine gravierende Impfstoffknappheit. Für eine erfolgreiche globale COVID-Bekämpfung müssen deshalb sofort Impfstoffproduktionskapazitäten ausgebaut werden, bezahlbare Preise für Impfstoffe für Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen ausgehandelt und Lizenzen zur Produktion von Impfstoffen vergeben werden. Zusätzlich muss dringend das COVAX-Programm der Weltgesundheitsorganisation gestärkt werden. Die Initiative lebt von der finanziellen Unterstützung und den Impfstoffspenden der G20-Staaten. Anstelle von zwei Milliarden Impfdosen wird COVAX voraussichtlich bis Jahresende nur eine Milliarde Impfdosen für ärmere Länder zur Verfügung haben. Und sogar diese niedrigere Zielmarke ist in Gefahr. Besonders Unterstützung aus China, Brasilien und Indien wird dringend benötigt, um das Ziel von einer Milliarde Impfdosen bis Ende des Jahres zu erreichen. Bis jetzt hinkt die internationale Gemeinschaft lächerlich hinter diesem schon sehr geringen Ziel hinterher und verlängert die Pandemie dadurch unnötig.
Das zweite zentrale Thema muss der Kampf gegen die Klimakrise sein. Mit den USA wieder an Bord müssen die G20-Staaten endlich ernsthafte Schritte unternehmen, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Ohne effektive Klimaschutzmaßnahmen der G20-Mitglieder passiert nichts – denn sie verursachen selbst drei viertel der Treibhausgase. Hier muss eine sozial-ökologische Kehrtwende eingeschlagen werden. Zwar muss die internationale Wirtschaft schnell wieder auf die Beine kommen, doch eine nachhaltige Überwindung der Pandemie darf nicht auf Kosten der Umwelt und des Klimas gehen. Sie muss auf nachhaltigen, ökologischen Investitionen und auf den höchsten Arbeits-, Sozial- und Umweltstandards basieren.
Mit Staaten wie China, Brasilien und Indien ist die G20 ein entscheidenderes Format als die G7. Diese Verantwortung müssen die Staaten auf sich nehmen, um gemeinsame Lösungen für geteilte globale Probleme zu finden.
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