Die westliche Diplomatie gegenüber Russland ist nicht besonders klug. Wir müssen aufpassen, dass wir unseren eigenen Zusagen nicht zuwiderhandeln. Die Nato-Russland-Akte verbietet eine dauerhafte Stationierung von Nato-Truppen in Osteuropa. Daran dürfen wir nicht rütteln. Wir sollten die Einkreisungsparanoia, die in Russland grassiert, nicht noch befeuern. Im Gegenteil: Wir sollten mehr mit Moskau sprechen. Etwa durch den Verzicht auf den Raketenabwehrschirm oder über die Wiederbelebung des Nato-Russland-Rats, der ja einst für Krisen wie die jetzige geschaffen wurde.
Dass seit Beginn der Ukraine-Krise mit dem Nato-Russland-Rat ausgerechnet ein Instrument des Krisenmanagements boykottiert wird, ist Ausdruck einer Politik, die Europas Interessen nicht im Blick hat. Einer Mehrheit im US-Kongress mag das recht sein, aber die sitzen ja auch weit entfernt. Wir sollten da ansetzen, wo Russland nicht provoziert, sondern auch kooperativ ist: Es hat die Abrüstung der syrischen Chemiewaffen mitorganisiert und im Atom-Konflikt mit dem Iran vermittelt. Auch der Krieg in Syrien wird ohne Putin nicht zu lösen sein. Das müssen wir uns eingestehen, so ehrlich sollten wir sein.
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