Anlässlich des NATO-Verteidigungsministertreffens am 12. und 13. Februar 2020 in Brüssel erklären Dr. Tobias Lindner, Sprecher für Sicherheitspolitik, und Jürgen Trittin, Mitglied im Auswärtigen Ausschuss:
Die NATO steckt weiter in einer existenziellen Krise. Die Fliehkräfte im Innern des Bündnisses sind enorm hoch. Die Türkei führt einen völkerrechtswidrigen Krieg in Syrien – und die NATO schaut lediglich zu. Das größte NATO-Mitglied USA ist unter Donald Trump kein verlässlicher Partner mehr. Präsident Trump trifft außen- und sicherheitspolitische Entscheidungen im Alleingang. Ohne Rücksprache mit den NATO-Partnern, oft auch gegen ihre Interessen. Er versucht, den NATO-Mitgliedern seine Strategie des maximalen Drucks gegen den Iran aufzuzwingen. Dem darf die Bundesregierung nicht nachgeben.
Auch in der NATO geht es angesichts der zunehmend erratischen Politik der USA um europäische Resilienz. Hierzu gehören Initiativen, die mit Abrüstungsvorschlägen die Bedrohung Europas durch nukleare Mittelstreckenraketen mindern. Europa darf sich mit dem Ende des INF-Vertrages und dem Scheitern von New-Start nicht abfinden. Die dröhnende Inaktivität der Bundesregierung zu konkreten Abrüstungsvorschlägen muss endlich überwunden werden.
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