Notizen aus Berlin ( Die Woche vom 17.-21.10.2016)

Diese Woche wurde der Vorschlag der Atomkommission zur Finanzierung der Atommüllentsorgung im Kabinett beraten. Wir in der Kommission haben dabei das Verursacherprinzip gesichert: Die Atomunternehmen haften für die Entsorgung des gefährlichsten Mülls der Welt. Die Unternehmen müssen über ein Drittel mehr an den Staat überweisen, als sie selbst für diese Aufgabe zurückgelegt haben. Wir glauben, dass wir mit dieser Verzinsung eine solide Finanzierung sichergestellt haben.

Diese Woche hat das Bundesverfassungsgericht klargestellt, dass die Bundesregierung der vorläufigen Anwendung des Handelsabkommens CETA nicht ohne weiteres zustimmen kann. Das Urteil ist eine deutliche Quittung für die Politik von Sigmar Gabriel und der Bundesregierung. Der Umgang mit so komplexen und weitreichenden Abkommen wie CETA bedarf einer sorgfältigen Beratung in den demokratisch notwendigen Beteiligungsverfahren. Die Bundesregierung will jedoch CETA auf Biegen und Brechen durchsetzen und wischt dabei jede Kritik leichtfertig vom Tisch. Ein solches Abkommen sollte weder vorläufig noch endgültig angewendet werden. Ein kompletter Neustart der europäischen Handelspolitik ist längst überfällig.

Die Lage für die Menschen in Aleppo ist gewaltvoll und aussichtslos. Ich empfinde Trauer und Wut, dass das immer noch möglich ist. Wir müssen alles dafür tun, dass der UN-Sicherheitsrat endlich den Weg für einen dauerhaften humanitären Waffenstillstand frei macht. Dafür ist ein Stopp des Bombardements ebenso wie ein Abzug der islamistischen Kämpfer von der Nusra-Front notwendig. Deshalb ist der mutige Vorschlag des UN-Gesandten Staffan de Misturas so wichtig und unterstützenswert.

Am Donnerstagabend haben mich die Grünen aus meinem Wahlkreis in Göttingen mit 94,7% als Kandidat für die nächste Bundestagswahl nominiert. Vielen Dank für Euer Vertrauen! Ich werde mich dafür einsetzen, dass wir Grünen klare Haltung gegen Rechts zeigen, mehr Mut zu Europa haben und endlich die Energiewende und den Klimaschutz umzusetzen. Ich freue mich auf den Wahlkampf!

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1 Kommentar

  1. R. Werring u. E. Stein

    Sehr geehrter Herr Trittin.

    vor der letzten Bundestagswahl hielten Sie in Münster (NRW) eine wirklich beeindruckende Rede,pro Umwelt ect. Die Rede von Frau Dr. Merkel war dagegen unvergleichlich schwach.

    Wie sich die Partei der GRÜNEN weiter negativ entwickelt und nun auch noch Ihre Stellungname im ARD Morgenmagazin zum Finanzierung der Atommüllentsorgung (wie oben 1. Absatz, letzte Zeile) „setzt dem Faß die Krone auf“.

    Sie und jeder andere mit der Thematik beschäftigte weiß, das ist nicht annähernd die Wahrheit. Dieses weiter zu vertiefen ist unnötig.

    Wir können es nicht glauben und schon gar nicht verstehen, wo die Partei Heute steht.
    Die Partei wird immer fremder und ist zu unserem größten Bedauern für uns nicht mehr wählbar.

    Mit freundlichen Grüßen

    Rosmrie Werring und Erwin Stein

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